Community of Professionals - Proofreading

“Community of Professionals” ist einer der Werte des “Manifesto for Software Craftsmanship”. Wir müssen nicht nur persönlich als Crafter besser werden, sondern auch die nächste Generation ausbilden. Jedes Jahr kommen unzählige Junioren in die Industrie und meistens sind etwa 50% der Mitglieder eines Teams relativ neu in unserer Industrie. Das liegt auch daran, dass Software als Beruf gerade mal ein halbes Jahrhundert hinter sich hat. Außerdem bekommen wir nur zusammen einen umfassenderen Blick auf die komplexe Realität unserer Industrie.

Ich schreibe gerade einen Artikel für das Java Magazin 04/21, in dem es darum gehen wird, wie relevant die aktuellen Software Crafting Praktiken heutzutage noch sind.

Als ich den Artikel am Freitag schon eingereicht hatte, kontaktierte mich Thomas Much mit der tollen Idee, ob wir nicht gegenseitig unsere Artikel querlesen könnten, denn er schriebe gerade auch einen, wo es um Modern Agile geht.

Beide Strömungen haben gemeinsam, dass sie sich als Reaktion auf Agile-mit-großem-A gebildet haben. Software Crafting ist als Reaktion auf den Agile Hangover nach “Scrum ohne technische Grundlagen” entstanden. Modern Agile ist eine Erweiterung der traditionellen agilen Ansätze mit stärkerem Fokus auf die menschlichen Aspekte. Ganze 50% der Bereiche, “Make People awesome” und “Make Safety a prerequisite” widmen sich direkt emotionalen Themen.

Die beiden anderen Bereiche “Experiment & learn rapidly” und “Deliver Value continuously” treiben die technische Entwicklung im Team weiter.

Durch den Austausch mit Thomas über unsere Artikel habe ich eine neue Sicht auf Agilität gelernt. Mein eigener Weg fing damals mit “Software Craftsmanship” an, also Themen wie Clean Code, Refactoring, Pair Programming oder Continuous Integration. Dadurch, dass die technischen Praktiken irgendwann an emotionale oder organisatorische Barrieren im Team stießen, bin ich erst später als Folge darauf zu diesen Themen gekommen.

So direkt mit einem anderen Autor zusammen zu arbeiten ist unglaublich bereichernd. Am Anfang hat natürlich mein Imposter Syndrome zugeschlagen und ich musste es kurz umarmen, um es dann wieder in seine Ecke zum spielen zu schicken, aber jetzt bin ich froh über den Austausch.

Danke, Thomas!

Thomas' Blog findet ihr übrigens hier